Motorradtour Elsass/Vogesen - 12.09.2003
Genève - Alsace - Genève, Kurven bis zum Abwinken
Heute trafen wir uns bei Rudis Eltern. Da wurde erst einmal auf der Strasse der Geburtstag von Giorgio gefeiert. Mangels Torte musste wie in der Werbung ein "Yes" diesen Part übernehmen. Ueber Nyon und Saint-Cergue rollten wir nach Mouthe, hier entspringt der Doubs, den wir während unserer Tour noch mehrmals sehen sollten.
Mittagshalt war ein Malbuisson, welches an einem schönen See liegt. Nach der Stärkung rollten wir weiter durch die wunderschöne Landschaft der Franche-Comté in Richtung Saint-Hippolyte, wo wir die Nacht verbingen wollten. Die Strassen hier sind wunderbar, kaum Verkehr, Kurve an Kurve und immer wieder der Doubs, mal rechts mal links der Strasse. In Gigot machten wir unsere Nachmittagspause. Das Gasthaus und die Gegend waren so einladend, dass wir uns entschlossen bereits hier zu übernachten.
Am nächsten Morgen machten wir uns nach dem Frühstück auf die Weiterreise. Plötzlich fielen Hervé und Daniela mit ihrem Motorrad zurück. Was war geschehen - ein Nagel im Hinterrad machte eine Reparaturpause nötig, das Malheur wurde behelfsmässig behoben und wir fuhren mit gemässigtem Tempo nach Porrentruy. Dort wurde der Pneu bei einem Motorradhändler getauscht während wir zu Mittag assen. Weiter ging es über Pfetterhouse nach Altkirch, ein schmuckes kleines Dörfchen im Elsass. Nachdem wir auch Masevaux und Willer-sur-Thur hinter uns gelassen hatten, kamen die ersten Hügel der Vogesen unter die Räder. Die Panoramastrasse über den Grand Ballon war fantastisch. Schade nur, dass in jeder Kurve Unmengen von Splitt lagen, so konnten wir nicht so, wie wir wollten... Die Nacht verbrachten wir in Colmar.
Der heutige Tag begann mit der Besichtigung von Colmar (zu Fuss). Die Stadt hat viele schöne Ecken und Gebäude. Kurz vor Mittag kehrten wir ins Hotel zurück und holten unsere Maschinen. Oh Schreck - schon wieder war ein Pneu platt. Diesmal hatte es die Maschine von Giorgio getroffen. Alle Pläne "splülen" und in Colmar einen Reifenhändler suchen. Dieser wurde auch gefunden und innerhalb kürzester Zeit der neue Reifen aufgezogen. Das Mittagessen wurde in einer Kurzfassung abgehalten und wir rollten über Kaysersberg und Riquewihr, zwei bekannte Weinbaudörfer, über die sanften Hügel der Vogesen. Rauf und runter war das Motto des heutigen Tages. Höhepunkt des Tages wäre das Schiffshebewerk in Abreschwiller gewesen, leider war die Signalisierung nicht sehr gut oder unsere Tempo zu hoch... Nach langem Suchen fanden wir den Eingang doch noch, doch leider war es bereits geschlossen. Es dämmerte auch schon und so machten wir uns auf die Suche nach einem geeigneten Ort zum Schlafen. Es sollte sehr schwierig werden. So viele Anfragen wie heute waren auf all unseren Touren bisher nicht nötig, schliesslich fanden wir etwas in Saint-Quirin. Es war ein ehemaliges Kloster. Nach dem Abendessen fielen wir müde in die Betten.
Der nördlichste Punkt dieser Tour war erreicht und wir machten uns wieder auf den Weg zurück nach Genève. Als wir die Morgenpause einlegten, fragte ich Rudi was ich ihm für die Uebernachtung schulde. Er antwortete: "Ich habe nur für mich bezahlt". Auch Remy war ein "Zechpreller" und so machten wir uns wieder auf den Weg zurück nach Saint-Quirin und bezahlten dort unseren Anteil. Die Besitzerin lachte nur, als sie uns ankommen sah. Während Rudi, Giorgio, Hervé und Daniela die Pause genossen, konnten Remy und ich nochmals die schmale Strasse und die vielen Kurven geniessen. Am Ende der Reise werden wir wohl etwa 50 Kilometer mehr auf dem Tacho haben als unsere Kollegen.
Heute waren die letzten Pässe der Vogesen angesagt. Die Strecken war sehr abwechslungsreich und auch der Verkehr hielt sich in Grenzen. Gut, dass wir erst im September unterwegs waren. Unter der Woche verstopften auch nicht sehr viele Ausflügler mit ihren Autos die Strasse über den Ballon d'Alsasce. Am Nachmittag erreichten wir Griomagny. Da noch etwas Zeit war, entschlossen wir uns die Nacht in Belfort zu verbringen. Ein Hotel war schnell gefunden und nach einem Stadtbummel, natürlich zu Fuss, liessen wir uns das Abendessen schmecken.
Die Kirche Notre-Dame-du-Haut in Ronchamp war unser erstes Zwischenziel am heutigen Tag. Das Bauwerk stammt von Le Corbusier und wurde zwischen 1950 und 1955 erbaut. Ueber die malerischen Orte Baume-les-Dames und Ornans erreichten wir Arc-et-Senans. Hier waren die Salinen des franz. Königs. Leider waren wir auch hier etwas zu spät und wir konnten das imposante Bauwerk nur von aussen sehen. In Poligny wurde der Tag beendet.
Der letzte Tag dieser Tour führte uns über Château-Chalon nach Baume-les-Messieurs. Dort besuchten wir eine Tropfsteinhöhle. Riesige Stalagmiten (wachsen von unten nach oben) und Stalagtiten (von oben nach unten) in allen Formen waren zu bestaunen. Der letzte Abschnitt der Tour war fahrerisch nicht sehr anspruchsvoll und so konnten wir zügig die Kilometer fressen. Gegen Abend erreichten wir unseren Ausgangspunkt in Genève und am nächsten Morgen machte ich mich auf den Weg zurück in die Ostschweiz.